Am kommenden Samstag nicht verpassen! Galerie Tigrel Oberursel-Bommersheim...
Taunus-Zeitung ... 25. 4. 2016

Galerie Tigrel zeigt Werke von 16 Malerinnen
Frauen formen die Welt um

VON KATJA SCHURICHT

Die Wände der Galerie Tigrel gehören derzeit 16 Künstlerinnen, die ihre Werke unter dem Motto „Transformationen“ zeigen. Denn die Ausstellung wird sich verändern.

Bommersheim.
In der mystisch anmutenden Landschaft mit Bäumen, deren Wurzeln sich auflösen, geht ein Fantasiewesen spazieren. „Zeitlos“ hat Bianca Scheich ihre surreale Landschaft betitelt. Scheich gehört zu den 16 Frauen, die jetzt in der Galerie Tigrel ihre Bilder in unter dem Motto „Transformationen“ ausstellen.
„Eigentlich sind es 17 Damen“, informiert Galerist Ömer Tigrel. Denn kurzfristig hat sich mit Michaela Mahle noch eine Bildhauerin dazu gesellt. Deren kleine Skulpturen – meist sind es Frauenfiguren – wirken wie in Bronze gegossen, sind aber aus Porzellan. Der Titel der Gemeinschaftsschau „Transformationen“ rührt daher, dass innerhalb der Kunstschau, die bis zum 14. Mai in der Lange Straße 75 zu sehen ist, die Bilder gewechselt werden. „Alle Künstlerinnen werden dann neue Bilder aufhängen. Jede ist mit ein oder zwei Werken vertreten“, berichtet Tigrel.
Beeindruckend ist die Vielfalt der Stile und Themen der Schau: Die Künstlerinnen, die nicht nur aus dem Taunus, sondern aus ganz Deutschland und auch der Schweiz kommen, zeigen Figuratives, darunter klassische Porträts wie die Arbeiten von Tatiana Oana und Irma Wachtberger, und Abstraktes. Ihre Temperafarben mischt Maria Kirchhof selbst und malt ebenfalls Frauen, wie ihre poetische Komposition „Luft“, die eine Frau in den Wolken zeigt. Poesie und einen Hauch Melancholie strahlen die Frauenporträts von Corina Matesan aus: Ihre Porträts „Sunny Morning“ und „Falling“ sind gemalte Momentaufnahmen.
Auch ausdrucksstarke Aktmalerei in knalligen Farben leuchtet von den Galeriewänden: „Naked-B“ heißt das Werk von Angelika Weith-Johnson. Dass reduzierte und minimalistische Kunst ausdrucksstark und elegant ist, beweist Hille Schwarz-Weineck. Abstrakte Landschaften, in denen der Betrachter dennoch die Gräser im Wind erahnen kann, sind das bevorzugte Sujet von Elsa von Blanc. Mit Spachteln trägt Uta Hipleh die Farben auf, die sie zu dynamischen, abstrakten Farbwirbeln komponiert. Die unzähligen Schichten, die sich berühren und überlagern, scheinen Energien freizusetzen.

Werk mit Patina
Dicke Farbschichten in Braun- und Goldnuancen hat Regina Hentschke auf ihre Leinwand aufgetragen, so dass die Farben eine krustige, rissige Oberfläche bilden. Aus dieser Kunst mit Patina schält sich das Motiv – ein Frauenakt – erst auf den zweiten Blick heraus. Ursula Glatz malt, übermalt und kratzt Farbstrukturen auf den Malgrund, die so zu einem Stück Birkenrinde werden. Gesichter, die wie expressive Collagen wirken, zaubert Maria Manuela Fellner in erdigen Tönen auf ihre Leinwand. Figurative Malerei, sich auflösende Konturen und auch „Auf-dem-Kopf-Stehende“ finden sich in der Bilderwelt von Kirsten Schulz. Eine Hommage an Expressionismus ist die Komposition „Abrazzo“ von Ute Vehse-Zins: Zu sehen ist eine Frau auf einem Pferd.
Maria Luisa Engels „Baum des Lebens“ ist ein farbenfroher Hingucker der Ausstellung: Sie hat die biblische Schöpfungsgeschichte in einem symbolträchtigen Baum, dessen Stamm Adam und Eva bilden, umgesetzt. In den Verästelungen der regenbogenfarbenen Baumkronen pulsiert das Leben: In kleinen Blasen eingebettet liegen Babys. Reduktion ist das Motto der Acryl- und Tuschemalerei von Carola Kirsch: Nur ein Hauch von einer Linie und eines Strichs, nur eine sanfte Berührung von Grau und Kirschrot: In ihrer Kunst wird weniger zu einem effektvollen Mehr.

Die Ausstellung in der Galerie Tigrel, Lange Straße 75, ist bis zum 14. Mai zu sehen. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags von 11 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 16 Uhr.

Vom 30. April (Vernissage 16:00 Uhr) an sind neue Bilder der Künstlerinnen zu